Wir wollen doch die Menschen in die Kirche holen … #SocialGoDi

Am 12.3.17 fand in der Bad Meinberger Kirche der erste Social Media Gottesdienst in Lippe statt. Ein Experiment sollte es sein, und so haben wir um Feedback gebeten. Viel Positives zu Format und Musik und ein wenig Kritik an der Themenwahl bzw. an der Wahl des Bibeltextes.

Eine Rückmeldung, die mich zum Weiterdenken anregte, kam von einer Gottesdienstbesucherin im Alter einer Konfirmandenmutter. Beim Abbau der Technik kam ich öfters an ihrem Gespräch mit Gemeindepfarrer Matthias Zizelmann vorbei. Sie sagte unteranderem: „Müssen wir wirklich Gottesdienst auch in den Sozialen Medien feiern? Wir wollen doch die Menschen in die Kirche holen und nicht an die Bildschirme.“

Puh, ich muss gestehen, dass ich bis jetzt vor allem daran dachte, Menschen die Möglichkeit zu geben bei einem Gottesdienst wenigstens durch ein Medium dabei zu sein, statt gar nicht. Ein paar Gedanken dazu:
Weiterlesen

Digitalisierung, Pfarrberuf und Gemeinde

Ich wurde gefragt, was mir im Moment gerade im Bezug auf die Digitalisierung im Bereich des Pfarrberufs und der Kirchengemeinden wichtig sei. Ich habe ein paar ungeordnete Gedanken aufgeschrieben, die euch zum Weiterdenken anregen sollen und gern diskutiert werden dürfen. 🙂

Egal ob Kirche das gut findet oder nicht: Viele Menschen sind mittlerweile wesentlich leichter digital (via SocialMedia) anzusprechen als physisch. Der Marktplatz von Paulus ist heute nicht mehr der Marktplatz in Lemgo oder Detmold, sondern die Sozialen Netzwerke in all ihrer Vielfalt. Es gibt nicht mehr ein Marktplatz pro Stadt, sondern 10 Marktplätze in jeder Stadt, die aber städteübergreifend sind und die jeweils wiederum Nischen haben, in die man nur über Empfehlungen hineinkommt. In diese digitalen Flüsterkneipen („Filterbubble“) in denen uns unerreichbare Menschen sind, kommen wir nur durch Empfehlung („Teilen“). Das bedeutet dreierlei:¹ Weiterlesen

WhatsApp als Newslettersystem

Im Menü legt man die Broadcast-Listen an, die dann durch das Megafon-Symbol gut von normalen Kontakten zu unterscheiden sind.

Im Menü legt man die Broadcast-Listen an, die dann durch das Megaphon-Symbol gut von normalen Kontakten zu unterscheiden sind.

E-Mail, Facebook, Gemeindebrief, Abkündigungen im Gottesdienst – was ist der geeignete Weg mit Gemeindemitgliedern zu kommunizieren? Das kommt natürlich immer auf die Zielgruppe und auf die zu verteilenden Informationen an. Einen interessanten Weg der schnellen Kommunikation, nämlich per WhatsApp, habe ich bisher nur extrem selten im Bereich kirchlicher Kommunikation gesehen. Dabei könnte alles so einfach sein…

Ein Beispiel aus meiner Gemeinde: Ich habe aufgrund von unerwartet wenig Anmeldungen zu einer Kinderbibelwoche noch Plätze im Bus für den Tagesausflug frei. Der könnte auch für Familien interessant sein, die ihre Kinder aus was für Gründen auch immer nicht zur KiBiWo schicken. Wenn meine Gemeinde eine schnelle Kommunikationsmöglichkeit gehabt hätte, hätte ich die Restplätze billig vergeben können und alle hätten gewonnen. E-Mails erreichen die jüngeren Familien aber zu großen Teilen nicht mehr, also ist es Zeit neue Wege zu gehen. Mit WhatsApp könnte es einfacher werden.

So ganz einfach ist es natürlich nicht. Zuerst muss natürlich die rechtliche Seite geklärt werden, die es eigentlich gar nicht so in sich hat. Weiterlesen